Lärm

Die Signale der Einsatzfahrzeuge haben, um lauter als der allgemeine Lärmpegel zu sein, international innerhalb weniger Jahre um 20 bis 25 Dezibel zugelegt. Umweltexperten nennen das akustische Umweltverschmutzung. Schuld daran sei die immer weiter fortschreitende Technisierung und Elektronisierung, die stark gestiegenen Reise- und Freizeitaktivitäten und die Verstädterung.

Bereits die Römer wehrten sich gegen „Räderfahrzeuge“ in ihren Städten. Im Mittelalter wurden Marktschreier und Schauspieler immer wieder angegriffen.

Bis zur industriellen Revolution waren die Menschen recht lärmsensibel. Dabei waren die Geräusche damals längst nicht so laut wie heute. Abgesehen von Kirchenglocken war das Hämmern der Schmiede bis dahin das lauteste von Menschen produzierte Geräusch mit einer Lautstärke von 100 Dezibel. Heute bringt es jeder Rasenmäher bereits auf 90 dBA. Bei einem startenden Flugzeug steigt das Messgerät auf 120 Dezibel.

Das Problem mit den Ohren ist: Man kann sie nicht schließen wie die Augen. Deshalb sind Mensch und Tier der Lärmbelästigung schutzlos ausgeliefert. Alle Geräusche können ungehindert eindringen. Das hat Folgen für Gesundheit und Psyche: Untersuchungen zeigen, dass psychische Erkrankungen unter Lärmbelastung häufiger und heftiger werden.
Unter Lärmeinwirkung kommt es zur Hemmung der Magensaft- und Speichelsekretion. Dadurch entstehen nachhaltige Verdauungsstörungen. Besonders belastet wird auch das Herz-Kreislauf-System.
Bei Lärmopfern wurden Fehlsteuerungen im Gehirn sowie Veränderungen im Hormonhaushalt und deutliche Beeinträchtigungen des Immunsystems festgestellt. Unter dem Einfluss von Lärm verändern sich Hautwiderstand und Atmung, Gedächtnis und Leistungsfähigkeit lassen ebenso nach wie Orientierungsvermögen und Bewegungssicherheit. Die Verletzungsgefahr steigt.

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Zuletzt geändert: Montag, 10. September 2012, 11:17