Digitalisierung in der Schule: die nächsten Schritte

Digitalisierung in der Schule: die nächsten Schritte

von Andrea Prock -
Anzahl Antworten: 7

Liebe E-Learning-Beauftragte,

ich darf euch im Auftrag von FI Helmut Hammerl folgendes Schreiben von Bundesminister Dr. Heinz Faßmann an die Schulleiter/innen weiterleiten. Helmut Hammerl wird euch dazu bei den 4 ARGEs E-Learning im November nähere Informationen geben. Außerdem wird demnächst für alle Schulleiter/innen in Tirol eine Online-Besprechung mit Helmut Hammerl zu diesem Thema stattfinden.
Im Anhang befindet sich der "Letter of Intent".


Sehr geehrte Frau Direktorin!
Sehr geehrter Herr Direktor!

Im Juni dieses Jahres haben Bundeskanzler Sebastian Kurz und ich einen 8 Punkte-Plan zur Realisierung einer „Digitalen Schule“ veröffentlicht. Der Plan sieht unter anderem ein Portal Digitale Schule, einen Fortbildungskurs zum digitalen Unterricht, einen verstärkten Ausbau des Breitbandnetzes und eine Erschließung aller Schulen mit einem leistungsfähigen schulinternen W-LAN vor.

Herzstück ist sicherlich die Ausgabe digitaler Endgeräte an alle Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I, beginnend mit der 5. und 6. Schulstufe im WS 2021/22. Der Bund wird dazu drei Viertel der Anschaffungskosten der Endgeräte übernehmen und um niemanden zurückzulassen, wird auch eine ausreichende soziale Abfederung gewährleistet sein. Damit schaffen wir die Voraussetzung dazu, im Zukunftsfeld der Digitalisierung diese wichtige Kompetenz erstmalig breitflächig zu verankern. In Summe werden wir die größte Investition in die Digitalisierung des Bildungssystems tätigen, die Österreich bisher erfahren hat. Damit diese Investitionen Sinn ergeben, müssen Schulen aber auch bereit sein, diese bestmöglich einzusetzen.

Ich möchte alle Schulen vom Start weg auf diesem Weg mitnehmen. Daher werden alle Schulen, die sich auf den Weg zur Digitalen Schule machen, durch umfangreiche begleitende Maßnahmen unterstützt. Dazu gehören sowohl die Beratung zur erforderlichen Infrastruktur bzw. zur Auswahl des geeigneten Betriebssystems, als auch die Begleitung bei der Erarbeitung eines Digitalisierungskonzeptes als Bestandteil des Schulentwicklungsplans sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrende.

Ich lege diesem Schreiben eine Kopie eines Letter of Intent bei, der alle wichtigen Informationen beinhaltet, die Sie als Schulleitung für diese wichtige Entscheidung benötigen. Wenn Sie diesen bestätigen und zurücksenden (über ein Onlinetool, zu welchem Sie den Zugang noch erhalten), habe ich die Gewissheit, dass Sie wesentliche Aktivitäten unternehmen werden, um die Digitalisierung der Schule voranzutreiben und die getätigten Investitionen sinnvoll einzusetzen. Dabei werden selbstverständlich Freiräume und Kreativität ermöglicht und Formalitäten auf das unbedingt Notwendige reduziert. Es gibt eine Vielfalt an individuellen, kreativen Wegen zur Digitalen Schule. Als Orientierungshilfe stelle ich Ihnen als Entwicklungsrahmen für die Digitalisierung die Qualitätsmatrix des Netzwerks eEducation zur Verfügung. Innerhalb dieses Rahmens können die schulischen Digitalisierungspfade, softwareunterstützt durch die Plattform von eEducation, sehr individuell angelegt werden. Ich lade Sie ein, dies zu tun.

Für Ihr Engagement für die Digitale Schule möchte ich mich im Voraus bereits bedanken. Wenn Sie den Prozess der Digitalisierung derzeit noch nicht aktiv beschreiten wollen und daher den Letter of Intent nicht unterzeichnet zurückschicken, dann werden wir im Moment von weiteren Investitionen in die digitale Ausstattung Ihrer Schule Abstand nehmen.

Selbstverständlich wird es jedoch möglich sein, dass Sie sich mit Ihrem gesamten Standort oder weiteren Klassen zu einem späteren Zeitpunkt an der Initiative beteiligen.

Ich hoffe sehr auf rege Beteiligung, respektiere aber in jedem Fall Ihre Entscheidung.

Mit besten Grüßen

Heinz Faßmann

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann

Bundesminister

Tel.: +43 1 53 120 - 5000

Minoritenplatz 5, 1010 Wien, Österreich
heinz.fassmann@bmbwf.gv.at
www.bmbwf.gv.at

Als Antwort auf Andrea Prock

Re: Digitalisierung in der Schule: die nächsten Schritte

von Andrea Prock -
Liebe E-Learning-Beauftragte,

zu diesem Thema wurde in der heutigen Ausgabe der Tiroler Tageszeitung folgender Artikel veröffentlicht:



Zwei Portale, ein Zugang für Tirols Schulen

Web-Portale der Bundes- und der Pflichtschulen sollen in Tirol bald miteinander verknüpft werden.

Wien - Das Bildungsministerium treibt die Digitalisierung in Schulen voran. Ab dem Schuljahr 2021/22 sollen Kinder der fünften Schulstufe mit Tablets oder Notebooks ausgestattet werden - im ersten Jahr sollen auch Schüler der sechsten Klasse mobile Endgeräte bekommen. Im Ressort geht man davon aus, dass 80.000 bis 160.000 Geräte benötigt werden.

Genaue Zahlen gibt es noch nicht, da die Schulen selbst entscheiden können, ob sie das Angebot annehmen. Die Teilnahme am Programm bedingt ein Digitalisierungskonzept der Schulen. Bis 18. Dezember sollen sie jedenfalls der jeweiligen Bildungsdirektion Bescheid geben. Dann soll nämlich erst der Beschaffungsprozess starten. Fix ist, zur Auswahl stehen drei Betriebssysteme. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) glaubt, dass die allermeisten Schulen an dem Projekt teilnehmen werden, wie er gestern bei der Präsentation des Vorhabens sagte.

Kosten für die Eltern? Der private Finanzierungsanteil beträgt 25 Prozent für das mobile Endgerät. Einkommensschwache Haushalte - etwa Bezieher von Sozialhilfe - sind vom Selbstbehalt ausgenommen. Für Pädagogen soll es auch eine gewisse Anzahl an Tablets oder Notebooks geben.

Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive wurde für Schüler, Lehrer und Eltern das einheitliche "Portal Digitale Schule" - kurz PoDS - entwickelt. Mit einem Login - also mit einem Benutzernamen und Passwort - können unter www.pods.gv.at etwa das elektronische Klassenbuch, das Verwaltungsprogramm Sokrates oder die Contentportale Eduthek und Edutube abgerufen werden. Bereits seit Ende September haben Lehrer und Schüler Zugang. Ab Dezember sollen auch die Eltern bzw. die Erziehungsberechtigten auf das Portal zugreifen können. Vorerst gilt dies aber nur für die Bundesschulen. Die Pflichtschulen - dafür sind die Länder zuständig - sollen ab Herbst 2021 zur Teilnahme "eingeladen" werden.

So lange dürfte es in Tirol nicht dauern. Derzeit werke man daran, die Plattform "Tiroler Schulnetz" (TSN) mit PoDS zu verknüpfen, sodass künftig für beide Plattformen nur noch ein Login nötig ist, erklärt Präsidialsektionschefin Iris Rauskala. Mit dem Portal TSN sei Tirol im Pflichtschulbereich österreichweit am weitesten. Einige technische Hürden gebe es noch zu überwinden. Zuerst sollen die Pädagogen Zugriff erhalten - bis Weihnachten soll deren Integration so weit sein, wie Rauskala sagt.

PoDS ist nicht nur für Desktops konzipiert, sondern auch für mobile Geräte wie Tablets und Smartphones. (sas)
Als Antwort auf Andrea Prock

Re: Digitalisierung in der Schule: die nächsten Schritte

von Günther Weitlaner -
Guten Morgen Andrea!

Gibt es eigentlich vom Bildungsministerium auch Überlegungen zum Support, zur Wartung der Geräte in der Schule? Auch wenn die Geräte schlussendlich "privat" sind, sollen sie ja wohl im Unterricht eingesetzt werden. (Z.B. Wer installiert die GeoGebra - App auf den iPads, den Tablets oder Laptops, das im Mathematik-Unterricht gebraucht wird?)
Einige von uns "E-Learnern" sind ja auch als Kustoden im Einsatz und zumindest ich hätte gerne eine Information, ob und wie das angedacht ist, in der Schule zu handhaben oder bedeutet es dann einfach, dass ich damit rechnen darf, ab jedem Schuljahr dann ca. 60 Geräte mehr an der Schule zu betreuen (die Schüleranzahl, nach der sich die Kustodentätigkeit pro Schule ja berechnet, ändert sich ja dadurch nicht).

Vielleicht weißt du Näheres, ich habe zumindest in den Medien dazu nichts gelesen bzw. gefunden.

vielen Dank,
liebe Grüße
Günther Weitlaner
Als Antwort auf Andrea Prock

Re: Digitalisierung in der Schule: die nächsten Schritte

von Christian Jähnl -
Hallo!

Was bedeutet:
"Für Pädagogen soll es auch eine gewisse Anzahl an Tablets oder Notebooks geben."

- Pro Schule 3 (oder eine andere Zahl) Tablets für Lehrpersonen? (Und wir dürfen uns drum streiten)
- arbeiten dann alle Schulkinder digital und nur manche Lehrpersonen manchmal digital?
- Lehrpersonen sollen ihre privaten Geräte verwenden? (Ich soll meinen PC jeden Tag in die Schule tragen)
- Gemeinsame Nutzung und Weiterreichen der Geräte im Kollegium?
- Pro Klasse ein Lehrpersonengerät das man nicht nach Hause mitnehmen kann?

Liebe Grüße,
Christian Jähnl
Als Antwort auf Andrea Prock

Re: Digitalisierung in der Schule: die nächsten Schritte

von Lukas Kathrein -

Liebe Andrea,
liebe KollegInnen,

unsere Aufgabe (eLearning Beauftragte) besteht unter anderem darin, neue Lernplattformen sinnvoll im Unterricht einzusetzen und dieses Wissen auch weiterzugeben. In Zeiten wie diesen sicherlich eine herausfordernde - aber interessante - Aufgabe!

Wir an unserer Schule würden rund 120 Endgeräte bekommen und wahrscheinlich später dann noch einmal ca. 120 Endgeräte (für 7.+8.Schulstufe). Die Installation schulspezifischer Software, Geräte neu aufsetzen, Betriebsbereitschaft herzustellen, ... ist Aufgabe des IT-Kustos. Christian und Günther haben die Problematik betreffend IT-Kustoden schon angesprochen. 

Betreffend Vergabe von Dienstzulagen an Koordinatoren, eLearner, ... darf der/die SchulleiterIn 3 Dzlg vergeben.
Solltet ihr einen fertig ausgebildeten Lerndesigner im pd Schema an eurer Schule haben, gebührt diesem eine Dienstzulage. 
Somit darf der Schulleiter nur noch zwei Dzlg vergeben. Bin gespannt, wie die Abgeltung der Koordinatoren, eLearner, ... in Zukunft erfolgt.
Natürlich kann man die Zulagen halbieren, dritteln, ... damit jeder was bekommt.

Bin jedoch optimistisch und guter Hoffnung, dass neben dieser digitalen Offensive für SchülerInnen auch an uns Lehrpersonen gedacht wird!

Schönes Wochenende!
LG
Lukas Kathrein

Als Antwort auf Andrea Prock

Re: Digitalisierung in der Schule: die nächsten Schritte

von Andrea Prock -
Lieber Christian, lieber Günther, lieber Lukas, liebe alle,

genau über die von euch angesprochenen Themen werden wir euch bei den nächsten ARGE E-Learning informieren. FI Helmut Hammerl wird auch mit dabei sein.
All jene von euch, die sich nicht über PH-Online zur Teilnahme an der ARGE angemeldet haben, sollen bitte dennoch daran teilnehmen. Das ist auch der Wunsch von Helmut Hammerl. Wir werden euch noch rechtzeitig vorher die Zeiten für die einzelnen Regionen und den Link zum Online-Besprechungsraum zukommen lassen.

Nutzt bitte weiterhin dieses Forum für Fragen zu aktuellen Themen, damit wir bei den ARGEs gezielt darauf antworten können.

LG, Andrea und Michael
Als Antwort auf Andrea Prock

Re: Digitalisierung in der Schule: die nächsten Schritte

von Helmut Hammerl -

Liebe alle

Momentan ist das Bundesgesetz zur Finanzierung der Digitalisierung des österreichischen Schulwesens in der Begutachtungsphase.
Digitale Geräte der Schüler sind Lern und Arbeitsmittel - sie befinden sich im Eigentum des Schülers - also eigentlich die Wartung eigentlich nicht Aufgabe des Kustoden- in der Praxis wissen wir dass das nicht der Fall ist und die SuS mit ihren technischen Wehwehchen natürlich zu euch kommen

Unter Maßnahmen befindet sich neben der Bereitstellung der Harware und Lizenzen auch im Absatz 4
4. die Übernahme:
a. organisatorischer Aufgaben im Zusammenhang mit der Ausstattung von Begünstigten und Lehrpersonen mit digitalen Endgeräten und
b. der Betreuung und Wartung dieser digitalen Endgeräte gemäß Z 1.

Wie diese Übernahme durch das BMBWF konkret aussieht ist noch nicht ausformuliert. Hier müssen wir uns noch gedulden
Bezüglich Lehrergeräte: 2021/22 und 22/23 gibt es für alle teilnehmenden Klassen 3 Lehrergeräte , die ins Eigentum des Landes Tirol übergehen. Schule mit 8 Klassen -->21/22 12 Geräte und 2022/23 6 Geräte
Diese Infos gelten nur, falls der Gesetzesentwurf auch beschlossen wird.
Wir können diese wichtigen Fragen dann in den Argesitzungen diskutieren und eure Gedanken dann gesammelt ans BMBWF an die Steuer gruppe weiterleiten
Bis bald bei den Argesitzungen

lg helmut


Als Antwort auf Andrea Prock

Re: Digitalisierung in der Schule: die nächsten Schritte

von Lukas Kathrein -

Vielen Dank Helmut für die aktuellen Informationen bezüglich Wartung der Geräte!

Betriebssystem und Endgerät können wir autonom entscheiden.
Welche Preisobergrenze gilt für das Endgerät der SchülerInnen? 
Wird ein bestimmter Pool an Endgeräten mit verschiedenen Betriebssystemen von der Regierung vorgegeben?

Diese Infos habe ich gelesen:
"Bitte beachten Sie, dass die tatsächliche Verfügbarkeit der jeweiligen Hardware-Betriebssystem Kombination vom Ergebnis des Beschaffungsprozesses abhängig sein wird. 

Dies wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 feststehen. Wir benötigen Ihre Auswahlentscheidung dennoch bereits im Zuge Ihrer Anmeldung zur Initiative, um die Planung der Beschaffung vornehmen zu können. Aus Ihren Angaben werden die jeweiligen auszuschreibenden Kontingente je Gerätetyp und Betriebssystem abgeleitet."

Somit nehme ich an, dass wir die Auswahl treffen und das Endgerät schlussendlich vorgegeben wird

Schöne Grüße
Lukas Kathrein
MS Paznaun